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Mundspülungen: Wann, wie, warum?

Tilman Flechsig • Sept. 07, 2023

Wieso werden Mundspülungen überhaupt angewandt oder empfohlen?

Seit der "Erfindung" des Odol-Konzentrats werden Mundwässer oder Mundspüllösungen angewandt, um den Atem zu erfrischen, die Gesundheit der Mundschleimhaut zu fördern und Bakterien abzutöten.  Später kamen als Funktionen noch der Schutz vor Karies und der Schutz vor Erosionen (Schäden durch Säuren aus der Nahrung) hinzu. Mundspülungen werden grundsätzlich nach einer Einwirkzeit von 30-60 Sekunden ausgespuckt  und niemals getrunken. Deshalb sind sie für kleine Kinder nicht geeignet. Die Mundspülung wird bei geschlossenem Mund und zusammengebissenen Zähnen aktiv zwischen den Zähnen hindurchgepresst, um die Zahnzwischenräume zu erreichen. Auch ein Gurgeln mit nach hinten gelegten Kopf für die Benetzung des hinteren Rachenbereiches kann sinnvoll sein.

Grundsätzlich finden sich die meisten Inhaltsstoffe, die Mundspülungen wirksam machen, auch in Zahnpasten. Deshalb stellt sich die Frage, ob die Anwendung von Mundspülungen überhaupt sinnvoll ist.


Der Vorteil einer Zahnpasta ist, dass sie durch Ihre Putzkörper und Detergentien in der Lage ist, die mechanische Reinigung der Zähne durch die Zahnbürste effektiv zu verbessern und somit weitere Wirkstoffe direkt auf die so gereinigten Zahn - und Zahnfleischoberflächen zu bringen. Eine Mundspüllösung reinigt nicht die Zähne, sondern muss gegebenenfalls die bakteriellen Zahnbeläge durchdringen, um an die Zahnoberfläche zu gelangen. Odol® war zu einer Zeit erfolgreich, als die Mehrheit der Bevölkerung keine regelmäßige und effektive Mundhygiene betrieb, ja oft nicht einmal eine Zahnbürste besaß.


Der Vorteil einer Mundspülung ist, das sie leichter anzuwenden ist und auch in Bereiche vorzudringen vermag (Zungenrücken, Zahnzwischenräume, Rachenmandeln etc.), die einer mechanischen Reinigung nicht oder nur schwer zugänglich sind. Bei bakteriell bedingtem Mundgeruch könne spezielle Zinkverbindungen (Zinklactat) Abhilfe schaffen. Mundspülungen sind auch für Menschen sinnvoll, die aufgrund einer körperlichen Einschränkung (z.B.: einer Schulterverletzung) oder besonderen Lebensumständen (z.B.: Operation im Mund, Bettlägerigkeit, Reise) zeitweilig keine optimale Mundhygiene durchführen können.

In  besonderen Fällen (Bulimie = regelmäßiges Erbrechen) kann es sinnvoll sein, die Zähne nicht sofort nach dem Erbrechen zu putzen, sondern lediglich eine remineralisierende Mundspüllösung mit einer Fluoridverbindung zu verwenden. Da der saure Magensaft die Oberflächen der Zähne "aufweicht", ist ein nachfolgendes Zähneputzen möglichst für die nächsten 2-3 Stunden zu vermeiden. Hier kann eine remineralisierende Mundspülung sinnvoll sein.


In der Regel werden tägliche Mundspülungen heutzutage nur als Zusatzmaßnahme nach dem Zähneputzen und der mechanischen Reinigung der Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder Zahnzwischenraumbürstchen empfohlen. Studien zeigen, dass Mundspüllösungen, die nach dem Zähne bürsten und der Anwendung von Zahnseide oder Zahnzwischenraumbürsten eingesetzt werden, die Bakterienbeläge im Zahnzwischenraum  nochmals deutlich reduzieren können. Es gilt: Anwendung nach Zahnbürste und Zahnseide, nicht statt Zahnbürste und Zahnseide!



Die meisten Mundspüllösungen enthalten heutzutage keinen Alkohol mehr. Dennoch sollten Sie immer überprüfen, ob dies auch der Fall ist. Mundspülungen, die regelmäßig angewendet werden sollen oder für Kinder bzw. "trockene Alkoholiker" geeignet sein sollen, müssen alkoholfrei sein. Zudem erhöht der regelmäßige Schleimhautkontakt mit Alkohol die Gefahr von Krebserkrankungen des Mundes.


Was ist der Unterschied zwischen einem Mundwasserkonzentrat und einer Mundspüllösung?

Im Gegensatz zu den gebrauchsfertigen Mundspülungen sind Mundwasserkonzentrate Lösungen zum selber anmischen. Das ermöglicht eine praktische Verpackung sowie die Mitnahme auf Reisen in kleinen Fläschchen.  Allerdings begrenzt es die Auswahl der Inhaltsstoffe stark, da keine Kontrolle über die Konzentration der gebrauchsfertigen Lösung gegeben ist, sondern nur Empfehlungen des Herstellers existieren, die der Anwender (hoffentlich) exakt befolgt. Über- oder Unterdosierungen sind möglich.

Mundwasserkonzentrate dürfen aus diesem Grund nach dem Medizinrecht viele Wirkstoffe nicht enthalten. Sie enthalten zum Beispiel niemals Fluoride , da hierfür eine exakte Obergrenze festgelegt ist. Sie enthalten auch nie das hochwirksame Chlorhexidin.

Es gibt keine wissenschaftlichen Studien zur Wirksamkeit dieser "traditionellen" Mundwässer gegen Karies oder Parodontitis. Aus diesem Grunde empfehlen wir sie auch nicht für diese Zwecke.

Wer nach dem gründlichen Zähneputzen noch zusätzlich gerne ein solches Mundwasser "zur Erfrischung" benutzen möchte, kann das natürlich tun. Bekannte Präparate sind:

Odol® => Zinkchlorid, ätherische Öle

Mallebrin® => Aluminiumchlorid


Wenn ein Mundwasser zur reinen "Erfrischung" oder Verdeckung eines unangenehmen Geruchs (z.B: Knoblauch) genutzt werden soll, ist  ein zuckerfreies Zahnpflegekaugummi meiner Meinung nach sinnvoller. Neben den erfrischenden Aromen haben Zahnpfegekaugummis auch einen Zusatznutzen durch die mechanische Reinigung des Gummis und eine Speichel anregende Wirkung durch die Stimulation der Speicheldrüsen beim Kauen.


Nicht verwechselt werden sollten die Mundwasserkonzentrate mit Mund- und Rachentherapeutika gegen Entzündungen, die für die kurzfristige Anwendung gedacht sind. Sie haben nichts mit Mundhygiene zu tun und unterstützen diese auch nicht. Achtung: Lösungen mit Pflanzenauszügen enthalten oft viel Alkohol! Beispiele sind:


Salviathymol® => 31% Alkohol, ätherische Öle (Salbei, Eucalyptus, Pfefferminz, Levomenthol u. a.)

Kamillosan® => 42,8% Alkohol, Kamillenblütenauszug

Tantum Verde® => 10% Alkohol, Benzdiaminhydrochlorid

Pyralvex Lösung mit Pinsel® => 59,5% Alkohol, Rhababerwurzelextrakt


Welche verschiedenen Arten von Mundspülungen gibt es?

Grundsätzlich können Mundspülungen nach Ihren Inhaltsstoffen und der empfohlenen Anwendungsart in folgende Gruppen unterteilt werden:

  • Stark desinfizierende Mundspülungen auf Chlorhexidinbasis zur kurzzeitigen Anwendung
    Der Klassiker unter diesen Spüllösungen ist
    Chlorhexamed forte®. Der Hauptwirkstoff  ist  0,2%tiges Chlorhexidin (CHX). Dieser Wirkstoff hat eine starke antiseptische, d.h. bakterientötende Wirkung. Bei zweimaliger täglicher Anwendung von 10 ml dieser Lösung für 1 Minute können so schädliche Bakterien im Mund effektiv ausgeschaltet werden. Die Wirksamkeit ist in vielen wissenschaftlichen Studien belegt worden. Die Anwendung dieser "chemischen Zahnbürste" ist allerdings mit zwei Nebenwirkungen verbunden: Zum einen bemerken viele Menschen einen anhaltenden bitteren Nachgeschmack bzw. eine Beeinträchtigung des Geschackssinns, zum anderen führt das Präparat bei längerer Anwendung zu bräunlichen Verfärbungen auf dem Zungenrücken und den Zähnen. Nach Absetzen des Präparates verschwinden die Zungenverfärbungen von allein, die Verfärbungen auf den Zähnen können aber hartnäckig sein und eine professionelle Zahnreinigung erforderlich machen.
    Aus diesem Grund wird die Anwendung 0,2%tiger Chlorhexidin-Spüllösungen nur bei einer medizinischen Indikation und für einen begrenzten Zeitraum, z. B.: nach einer Operation, empfohlen.
    Ähnliche Präparate sind
    Hexetidin®,  Corsodyl®, Dynexidin forte® oder meridol med CHX®.
    Zum Teil sind diese Präparate auch als Sprühlösung erhältlich, um den hinteren Rachenbereich besser zu erreichen, was bei Erkrankungen dieses Bereiches sinnvoll sein kann.

    Inaktivierung von Chlorhexidin (CHX) durch Natriumlaurylsulfat* (NLS) aus Zahnpasten
    Ein bisher noch nicht abschließend geklärtes Problem bei der Verwendung CHX-haltiger Mundspülungen ist eine
    mögliche Inaktivierung von CHX durch Inhaltsstoffe der Zahnpasta. Chlorhexidin ist ein positiv geladenes Atom. Wenn vor der Anwendung der Mundspülung eine Zahnpasta mit einem negativ geladenen Schaumbildner (häufig: Natriumlaurylsulfat, engl. Sodiumlaurylsulfate) verwendet wurde, könnten beide Stoffe miteinander reagieren und somit die Wirkung des desinfizierenden Chlorhexidins herabsetzen. Aus diesem Grunde empfehlen wir Menschen, die nach einer Operation eine Chlorhexidin-Spülung verwenden sollen, in dieser Zeit eine Zahnpasta ohne Natriumlaurylsulfat zu verwenden. Dazu gehören Zahnpasten, die Aminfluorid oder Betain als Schaumbildner enthalten.
    Beispiel hierfür sind z. B.:  Elmex
    ®, Aronal®, Meridol®, Curaprox Enzycal®, Curaprox Perioplus Support®, Sensodyne Fluorid®, Gum Hydral®
    *Beachten Sie, dass in der Inhaltsangabe auf Zahnpastatuben die englische Bezeichnung Sodiumlaurylsulfat (SLS) statt Natriumlaurylsulfat verwendet wird!


  • Moderat desinfizierende Mundspülungen auf Chlorhexidinbasis zur dauerhaften Anwendung
    Um die Nachtteile der Geschmacksirritation und Zahnverfärbung zu umgehen, wurden Spüllösungen mit einer geringeren Konzentration von  Chlorhexidin erprobt, die zur dauerhaften Anwendung geeignet sind. Bekannte Vertreter sind "Chlorhexamed tägliche Mundspülung mit 0,06% CHX®" oder "Gum Paroex®"mit 0,06% CHX.
    Auch in Kombinartionspräparaten (s. u.) ist häufig Chlorhexidin in niedriger Dosierung enthalten.


  • Moderat antibakterielle Mundspüllösungen auf der Basis von Fluoridverbindungen
    Diese Präparate sind zur Daueranwendung bestimmt und sollen neben der Bakterien reduzierenden Wirkung auch kariesreduzierend und remineralisierend wirken. Der "Klassiker" unter diesen Präparaten ist die
    Meridol Mundspüllösung®. Ihre beiden aktiven Inhaltsstoffe sind Aminfluorid und Zinnfluorid. Beide Wirkstoffe liefern nicht nur Fluorid für die Remineralisationsförderung, sondern haben auch eine antibakterielle Wirkung. Sinnvoll ist diese Kombination bei erhöhter Kariesgefahr in den Zahnzwischenräumen und bei erschwerter oder eingeschränkter Mundhygiene.

  • Moderat antibakterielle Mundspüllösungen auf Basis ätherischer Öle
    Diese Präparate sind zur Daueranwendung mit dem Ziel einer Keimreduzierung bei chronischen Zahnbetterkrankungen (Parodontitis) oder Karies vorgesehen. Der Klassiker unter diesen Präparaten ist Listerine Cool Mint®.   Diese Präparate sind unbedenklich in der Daueranwendung, zum Teil wissenschaftlich gut dokumentiert und wirken deutlich desinfizierend. Die Lösung ist gebrauchsfertig und darf nicht weiter verdünnt werden, damit sie ihre Wirksamkeit behält. Diese Präparate schmecken extrem scharf und sind für Kinder deshalb nicht geeignet. Während die Originalpräparate noch Alkohol enthielten, sind inzwischen fast nur noch alkoholfreie Produkte im Handel. Inzwischen bringt die Firma eine Vielzahl von verschiedenen Produkten und Geschmackssorten auf den Markt, weshalb der Kunde die Liste der Inhaltsstoffe jeweils prüfen sollte.
    Ein weiteres Produkt, das als Spray angeboten wird, ist
    Repha-Os®. Es enthält neben  ätherische Ölen und pflanzlichen Extrakten allerdings Alkohol.

  • Kombinationspräparate mit mehreren Wirkstoffen
    Inzwischen bringen die Hersteller auch komplex zusammengesetzte Präparate auf den Markt. Dabei ist nicht immer klar, ob Marketing-Gesichtspunkte oder echte wissenschaftliche Erkenntnisse hinter der Zusammensetzung des Präparates stehen. In der Regel werden desinfizierende und remineralisierende Wirkstoffe mit ätherischen Ölen kombiniert. Der Kunde sollte prüfen, welche Inhaltsstoffe für ihn sinnvoll sein können. Beispielhaft genannt werden sollen hier:

    Curaprox PERIOPLUS+ Balance®
    => 0,05% Chlorhexidin, Citrox (antibakterielles Bioflovonoid), Natriumfluorid
    Curaprox PERIOPLUS+ Regenerate®
    => 0,09% Chlorhexidin, Citrox (antibakterielles Bioflovonoid), Hyaluronsäure
    Lacalut aktiv
    ® => Olafluor, Zinksulfat, Chlorhexidin
    Kamistad Mundspülung® => Kamillenextrakt, Chlorhexidin
    LISTERINE® TOTAL CARE ZAHNFLEISCH-SCHUTZ => ätherische Öle, Fluorid, Zink

 
Grundsätzlich lautet unsere Empfehlung:

  • Hochkonzentrierte chlorhexidinhaltige Mundspülungen und alkoholhaltige Lösungen sind nicht zur Daueranwendung, sondern kurzzeitig zur Behandlung einer konkreten Erkrankung oder bei verunmöglichter Mundhygiene sinnvoll. Im Zweifelsfall sollte die Behandlung mit dem Arzt /Zahnarzt abgesprochen werden.

  • Moderat antibakterielle Mundspülungen sind bei eingeschränkter Mundhygiene oder erhöhter Anfälligkeit für Zahnbetterkrankungen und Karies sinnvoll. Sie sind aber immer nur das "I-Tüpfelchen" nach erfolgreicher mechanischer Entfernung der bakteriellen Beläge im Mund.

  • Idealerweise sollte die Kombination der Mundhygienemaßnahmen im Rahmen einer Prophylaxesitzung mit einer Expert*in abgesprochen und eingeübt werden. Erst dann entfalten die Mundspülungen ihre volle Wirkung.

  • Insbesondere die Kombination mit der verwendeten Zahnpasta sollte überlegt werden. Addieren sich die gewünschten Wirkungen wirklich?




Verfärben sich die Zähne durch Mundspüllösungen?

Viele Mundspüllösungen enthalten aus optischen Gründen Farbstoffe. Diese sind aber unbedenklich und verursachen keine Verfärbungen der Zähne.


Bei Mundspüllösungen, die die Wirkstoffe Chlorhexidin oder Zinnfluorid enthalten, kann es je nach Zusammensetzung des Speichels und der Ernährung zu Zahnverfärbungen (Auflagerungen von Farbpartikeln aus der Nahrung) kommen. Während diese bei Zinnverbindungen eher einem grauen Schleier ähneln, sind die CHX-bedingten Vervärbungen eher schwarzbraune Linien. Alle diese Verfärbungen sind  grundsätzlich harmlos und können  im Rahmen einer professionellen Zahnreinigung wieder entfernt werden. Um solche Verfärbungen auf ein Minimum zu begrenzen, ist folgendes zu beachten:

Chlorhexidinhaltige Spüllösungen mit hoher Wirkstoffkombination ( => 0,2%) sollten nur vorübergehend zur Bakterienbekämpfung eingesetzt werden. Das ist zum Beispiel sinnvoll, wenn die Mundhygiene nach Operationen eingeschränkt ist oder ein akuter Infekt vorliegt. Auch ist eine Vorbehandlung von chronisch entzündetem Zahnfleisch in den Tagen vor einer professionellen Zahnreinigung mit diesen Präparaten sinnvoll.
Handelsnamen solcher Spülungen sind z.B.: Chlorhexamed forte® , Hexoral®


Update 02-2024

Eine aktuelle Studie des "Fraunhofer-Institutes für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen" hat die Entstehung der Verfärbungen durch das Zusammenspiel von Chlorhexidin (CHX) und verschiedenen Getränken untersucht. Der Mechanismus der Verfärbung ist zweistufig: Zunächst benetzt CHX die Zahnoberfläche und bleibt dort haften (gewünschter Langzeit-Effekt), dann reagieren verschiedene Farbstoffe aus der Nahrung (hier Getränke) mit dem CHX zu einem festen Farbkomplex. Die stärksten Verfärbungen entstehen durch schwarzen Tee und Rotwein, gefolgt von Ingwer-Zitronen-Tee und Kaffee sowie von Tee mit Milch und Lagerbier. Die Empfehlung lautet, während einer Akutbehandlung mit CHX (maximal 2 Wochen) auf diese Getränke möglichst zu verzichten.

Hier der Link zur Pressenmitteilung:

https://www.imws.fraunhofer.de/de/kompetenzfelder/medizin-umwelt/highlights/zahnverfaerbungen-bei-chlorhexidinbehandlungen-im-zusammenhang-m.html



Verändern Mundspüllösungen nicht die natürliche Zusammensetzung der Mundflora?

Unsere "natürliche Mundflora" ist das Ergebnis vielfältiger Einflüsse wie der Ernährung, der Mundhygiene, dem körperlichen Allgemeinzustand sowie der körpereigenen Immunabwehr. Sie ist bei jedem Individuum etwas anders zusammengesetzt und spiegelt diese Einflüsse wieder. Ändern wir unsere Ernährung, so verändert sich auch unsere jeweilige Mundflora.

Eine gute Mundhygiene reduziert definitiv die Menge an schnell wachsenden Streptokokkenarten, eine zuckerfreie Ernährung die Anzahl der Säure liebenden Lactobazillen. Es gibt also keine stabil zusammengesetzte bei allen Menschen gleiche "natürliche Mundflora".

Stark desinfizierende Mundspülungen auf Chlorhexidinbasis verändern die Mundflora definitiv - sie eliminieren sie nämlich komplett für einen kurzen Zeitraum (ca. 12 Stunden)! Da diese Spüllösungen ausgespuckt werden, beeinflussen sie aber nur in geringem Maße unser Verdauungssystem. Und  keine Sorge, die natürlichen Bakterien kommen "ruck-zuck"  aus der Umwelt alle wieder zurück in den Mund, ein Kuss genügt.

Schwieriger ist die Einschätzung der Auswirkung einer Daueranwendung von Mundspüllösungen. Ähnlich dem regelmäßigen Rasen mähen reduzieren sie möglicherweise nicht nur die Gesamtmenge an Bakterien, sondern auch deren spezifische Zusammensetzung. Deshalb sollten die Präparate auch nur angewendet werden, wenn die jeweilige spezifische Zusammensetzung (z.B.: eine hohe Zahl an Karies verursachenden Streptokokken) der Bakterien  in einem Mund eine schädliche Auswirkung auf den Organismus hat. Wenn also eine hohe "Zuckerlast" der Ernährung auf eine mangelhafte Mundhygiene trifft, so entsteht "natürlich" eine spezifische Bakterienzusammensetzung, die aus Zucker Milchsäure produziert und somit Karies verursacht.


Sinnvoll ist auf jeden Fall die "Lenkung" der Bakterienzusammensetzung im Mund durch eine gesundheitsfördernde Lebensweise und durch eine optimierte Mundhygiene. In den meisten Fällen wird die regelmäßige Anwendung einer Mundspüllösung dann unnötig sein.


von Tilman Flechsig 22 Apr., 2024
Verwendet unsere Praxis noch Amalgam? Nein. Wir haben in unserer Praxis die Verwendung von Amalgam schon vor über 25 Jahren komplett eingestellt. Bei Kindern und Jugendlichen haben wir es nie verwendet. Im Jahr 2018 hat die EU die Verwendung des Materials bei Schwangeren und Kindern unter 15 Jahren verboten. Nur für diesen kleineren Personenkreis übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die höheren Kosten einer Kompositefüllung. Wir bieten in unserer Praxis sowohl kostenfrei als auch kostenpflichtige Alternativen zum Amalgam an. Alle Patienten werden vor der Behandlung über eventuell anfallende Kosten bei der Versorgung mit höherwertigen Materialien informiert. Welche Konsequenzen ein EU-Amalgamverbot für die zukünftige Kostenübernahme von Kompositefüllungen (" Kunststofffüllungen ") durch die Krankenkassen haben wird, können wir derzeit noch nicht abschätzen. Für das Jahr 2024 ändert sich erst einmal nichts.
von Tilman Flechsig 19 Apr., 2024
Wie geht Umweltschutz in der Praxis?
von Tilman Flechsig 11 Apr., 2024
Vor nicht allzu langer Zeit waren Karies (" Zahnfäule ") und lockere Zähne durch Parodontitis (" Zahnfleischschwund ") die Hauptursachen für den Verlust von Zahnsubstanz und Zähnen. Erfreulicherweise hat sich das geändert: Durch die verbesserte Mundhygiene bleiben mehr und mehr Menschen weitgehend kariesfrei und das Zahnfleisch und der Zahnhalteapparat werden gesund erhalten. In den letzten zwei Jahrzehnten rücken andere Schadensformen an den Zähnen mehr und mehr in den Vordergrund. Es sind Substanzverluste an den Oberflächen der Zähne, die durch mechanische ("Zähneknirschen", beschleunigter Zahnabrieb) oder chemische (Säureschäden) Einflüsse zu massiven Formveränderungen der Zähne, zum Absinken der Bisshöhe oder zum Freiliegen von empfindlichen Zahnarealen führen. Nach dem kompletten Verlust des schützenden Schmelzmantels liegt dann das Zahninnere, das Dentin frei, was zudem zu stark schmerzempfindlichen Zähnen führen kann. Natürlicher Oberflächenverlust (= Physiologische Demastikation) Jedes Gebiss unterliegt normalerweise einem kontinuierlichen Abrieb durch die Nahrungsbestandteile und die jeweilige Gegenbezahnung bzw. durch den Einfluss von natürlichen Säuren aus der Nahrung. So haben 20jährige in nur drei Prozent der Fälle einen stark sichtbaren Abriebsverlust (Abrieb bis in das mittlere Dentindrittel), wohingegen 70jährige diesen zu 17 Prozent aufweisen. Über 80% der 70jährigen haben zwar gealterte, aber grundsätzlich intakte Zahnoberflächen. Im Normalfall müssten unsere Zähne vom Abrieb her für ein ganzes Leben halten, weil wir in 10 Jahren nur etwa 0,3 mm an Zahnschmelz verlieren. Da der Schmelzmantel der Zähne im Bereich der Kaufläche ca. 1,5 mm dick ist, sollten wir die ersten 50 Jahre der Zahnnutzung ohne Freilegung von Dentin schaffen. Dies gilt umso mehr, als wir in unseren "modernen Zeiten" die Zähne nicht mehr als Werkzeug nutzen oder auf Steinen gemahlenes Mehl zu uns nehmen müssen. Das Mehl mit dem Sandzusatz wirkte in früheren Zeiten zu Brot gebacken wie Schmirgelpapier. Gebisse von Menschen, die vor mehr als 250 Jahren lebten, zeigen einen deutlich höheren Substanzverlust als heutzutage üblich. Es ist grundsätzlich sehr wichtig, krankhafte Substanzverluste schon in einem frühen Stadium zu entdecken, um massive Schäden und hohe Folgekosten für aufwendige Zahnrekonstruktionen zu vermeiden. Insbesondere kann sich der Abrieb verstärken, wenn das Dentin ("Zahnbein") an der Zahnoberfläche durch den vollständigen Verlust des Zahnschmelzes frei zu liegen beginnt, weil Dentin fünf mal weicher als Zahnschmelz ist. Was sind die Ursachen für einen beschleunigten Verlust von oberflächlicher Zahnsubstanz, der nicht durch Karies verursacht sind ? Wir unterscheiden hier zwei Schadensmechanismen, die im schlimmsten Fall kombiniert auftreten können:
von Tilman Flechsig 08 Feb., 2024
Moderne Zahnerhaltung funktioniert . Immer mehr Menschen behalten immer mehr eigene Zähne bis in hohe Lebensalter. Dieser Erfolg wird für Deutschland durch repräsentative Studien bestätigt, zum Beispiel durch die fünfte Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS V) von 2016. Mehr eigene Zähne im Mund - das ermöglicht Zahnärzten, in weit höherem Maße als früher Zahnersatz anzufertigen, der fest im Mund verankert ist, also Kronen und Brücken anzufertigen, statt wie früher einen herausnehmbaren Zahnersatz herzustellen. Die Lebensqualität der so versorgten Menschen ist höher, der Kaukomfort und die Kauleistung steigen. Dieser Trend wird durch den Einsatz von Zahnimplantaten noch verstärkt, weil diese strategische eingesetzten künstlichen Zahnwurzeln die Möglichkeiten der fest sitzenden Verankerung für Zahnersatz nochmals erweitern. Die Gruppe der Menschen, die zahnlos und mit einer Totalprothese versorgt sind, wird kleiner. Diese erfreuliche Entwicklung hat allerdings auch eine Schattenseite. Wo früher Totalprothesen mit einer "Kukident"-Reinigungstablette über Nacht im Wasserglas auf dem Nachttisch gereinigt werden konnten, müssen nun auch im hohen Alter die eigenen Zähne im Mund gepflegt werden. Mit steigendem Lebensalter treffen zwei Entwicklungen aufeinander: Zum einen steigt mit höherem Alter die Gefahr für Karies gegenüber dem mittleren Alter an. Freiliegende Zahnhälse, vergrößerte Zahnzwischenräume und abgenutzte Schmelzareale sowie eine geringere Speichelproduktion vergrößern die Anfälligkeit für Karies. Einschränkungen bei der Mundhygiene (Beweglichkeit von Schulter, Arm und Fingern, Sehschärfe etc.) begünstigen die Entstehung schädlicher Bakterienbeläge auf den Zahnoberflächen. In besonderem Maße sind Menschen gefährdet, die pflegebedürftig sind und noch eigene Zähne haben. Hier vergrößert sich der allgemeine Pflegebedarf durch die technisch herausfordernde Pflege der Zähne noch einmal deutlich. Und gerade in diesem Bereich gibt es zur Zeit noch die größten Defizite sowie einen hohen Informationsbedarf. Für Angehörige und Pflegende gibt es seit eine sehr informative Informations- und Lernplattform im Internet: https://mund-pflege.net/ Auf dieser vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützten Plattform werden eine Vielzahl von Informationen und praktische Tipps gegeben. Die Kapitel sind durchgehend bebildert, frei von Werbung und gut verständlich. Ein Blick auf diese Seite lohnt sich für jeden!
von Tilman Flechsig 28 Okt., 2023
Das Problem des Biofilms
von Tilman Flechsig 27 Okt., 2023
Testbericht über die neue elektrische Zahnbürste oral-b iO10.
von Tilman Flechsig 26 Sept., 2023
In dem Beitrag wird erklärt, dass auch beim Vorliegen einer Schilddrüsen-Unterfunktion (z. B.: Hashimoto-Thyreoditis) die normale Zahnpflege mit fluoridierten Zahnpflegeprodukten problemlos möglich ist.
von Tilman Flechsig 12 Sept., 2023
Wie kann ich meine Mundhygiene verbessern?
von Tilman Flechsig 16 Aug., 2023
Verschiedene Stoffgruppen zum Süßen von Lebensmitteln werden vorgestellt und unter gesundheitlichen Aspekten eingeordnet.
von Tilman Flechsig 02 Feb., 2023
" Unverantwortlich: Immer noch Titandioxid in Kinderzahnpasta " - so lautet der etwas reißerische Titel der online-Veröffentlichung der Zeitschrift Öko-Test zu ihrem aktuellen Testbericht über die Inhaltsstoffe von Kinderzahnpasten. Zu lesen unter: https://www.oekotest.de/freizeit-technik/Unverantwortlich-Immer-noch-Titandioxid-in-Kinderzahnpasta_13489_1.html Doch besteht hier wirklich die reale Gefahr einer drohenden Erbgutschädigung für unsere Kinder durch Zahnpasta? Über Inhaltsstoffe von Zahnpasten lässt sich lange diskutieren. Insbesondere bei Zahnpasten für Kinder ist der Verbraucher heute sehr kritisch und hinterfragt ihren Nutzen bzw. wägt ein schädliches Potential dagegen ab. Grundsätzlich gilt : => Kinderzähne sollten ab dem ersten Zahn von den Eltern 2 x täglich von allen Seiten sauber geputzt werden. => Die Schutzwirkung fluoridierter Zahnpasta ist höher als die Kombination von Fluoridtabletten und fluoridfreier Zahnpasta und diese höher als die alleinige Anwendung von fluoridfreier Zahnpasta. => Die Fluoridkonzentration, die die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendzahnheilkunde empfiehlt, sind: 0-2 Jahre: "Erbse" mit 500 ppm Fluorid oder "Reiskorn" mit 1000 ppm Fluorid 3-6 Jahre: "Erbse" mit 1000 ppm Fluorid ab 7 Jahre" "Erbse" in der Erwachsennenkonzentration von 1450 ppm Fluorid Lesen Sie hierzu auch unseren Betrag " Zeitschrift Öko-Test testet Kinderzahnpasten " aus dem Jahr 2021. => Das Schadenspotential bei sinnvoller Anwendung (kleine Menge) eines handelsüblichen Produktes dürfte äußerst gering sein. Bedenken Sie immer, dass Speisereste und aggressive Bakterien das Zahnfleisch ebenso "chemisch" reizen und schädliche Auswirkungen (Entzündungen, Karies, Schmerzen, eingeschränkte Nahrungsaufnahme etc.) verursachen. => Derzeit werden folgende Inhaltsstoffe von Kinderzahnpasten kritisch diskutiert: + SLS-Schaumbildner (= Natriumlaurylsulfat) kann in höheren Dosierungen die Schleimhaut reizen, es gibt mit den Betainen weniger aggressive Alternativen. + PEG (Polyethylenglycol) und seine Derivate sind Feuchthaltemittel, die die Konsistenz der Zahnpasta optimieren. Das sie die Schleimhaut durchlässiger für Giftstoffe machen und das dies messbare Folgen hat, ist allerdings nicht so eindeutig. Ich kenne hierzu keine Studie. + Triclosan ist ein keimtötender Zusatz, der nur in sehr speziellen Fällen sinnvoll wäre und sich in keiner mir bekannten Kinderzahnpasta mehr befindet. + Bleichmittel zur Zahnaufhellung haben in Kinderzahnpasten nichts verloren und sind dort auch nicht enthalten. + Kunststoff-Mikrokügelchen sind als "schonender" Abriebstoff inzwischen von unbedenklichen Silika-Putzkörpern abgelöst worden und nicht mehr in Kinderzahnpasten zu finden. + Titandioxid ist im Zusammenhang mit einer EU-Verordnung zu Feinstäuben oder Nanopartikeln in der Nahrung in den Focus geraten. Lesen Sie hierzu unseren Blog " Titandioxid in Zahnpasten ". Derzeit würde ich Titandioxid mit einer Partikelgröße von größer als 1 µm als unbedenklich, aber auch unnötig bezeichnen. Auf keinen Fall kann aus den derzeit vorliegenden wissenschaftlichen Daten geschlossen werden, dass durch diesen Farbstoff in Zahnpasten die Krebsgefahr steigen würde. Es ist also kein Skandal, wenn immer noch Titandioxid in Erwachsenen- oder Kinderzahnpasten zu finden ist, sondern eher unnötig. "Größere Mengen" an Zahnpasta sollten Kinder niemals verschlucken können, da es Aufgabe der Eltern ist, die entsprechende Menge zu portionieren. Wir brauchen die "schöne" weiße Färbung der Zahnpasta nicht wirklich; ob sie diese als Kunde bevorzugen, können Sie am obrigen Bild selber testen. + Blei ist weder im Lebensmittelbereich noch im Bereich der Kosmetik (zu dem die Zahnpasten gehören) zugelassen. Es ist eine giftige Verunreinigung und kein zugelassener Inhaltsstoff. Aktuell: Die Zeitschrift Ökotest hat nun 24 Baby- und Kinderzahncremes geprüft. Vier erhielten die Bestnote, in fünf Pasten steckt der von der Zeitschrift als bedenklich eingestufte umstrittene Stoff Titandioxid, in einer Blei. Unter den 24 getesteten Zahnpasten sind sieben zertifizierte Naturkosmetikprodukte und sieben Pasten ohne Fluorid. Zu den Test-Gewinnern mit der Bestnote „sehr gut“ gehört das Kids Zahngel mit Erdbeer-Himbeer-Geschmack von Bevola Naturals, erhältlich bei Kaufland. Mit 1,73 Euro pro 50 Milliliter bewegt es sich preislich im Mittelfeld, gilt aber auch als Naturkosmetikprodukt. Insgesamt fünf Produkte fallen mit „ ungenügend “ durch, weil sie den von Ökotest als gesundheitsschädlich eingestuften Zusatzstoff Titandioxid ( auf der Packung Kürzel "CI 77891") enthalten. Die Autoren schließen aus der Tatsache, dass die EU Titandioxid seit 2 Jahren als Lebensmittelzusatz verboten hat (dort heißt es E171 ), dass eine Gefahr für Kinder besteht. Die Begründung der Autoren ist, dass die Kinder größere Mengen an Zahnpasta schlucken würden. Das wird hoffentlich durch die sinnvolle Dosierung durch die Eltern begrenzt. Dass Titandioxid direkt das Erbgut schädigt, ist eine sehr steile These der Autoren, die wissenschaftlich nicht belegt ist. Versuche an Mäusen, die über einen längeren Zeitraum mit Titandioxid in Nanopartikelgröße gefüttert wurden, zeigten, dass diese Mäuse Entzündungen im Darm entwickelten. Hierdurch kann theoretisch wie bei jeder chronischen Darmentzündung die Krebsgefahr steigen. Es gibt aber keine derartigen Beobachtungen an Menschen und deshalb nur die Empfehlung, dass Menschen mit bereits bestehenden chronischen Darmentzündungen diesen Stoff meiden sollen. Die Ableitung "Titandioxid = Nanopartikel = Darmentzündung = Krebs" ist eine absurde Vereinfachung, die suggeriert, dass Titandioxid die "intrinsische" Eigenschaft hat, Krebs zu erzeugen. Wenn das so wäre, würde niemand mehr diese Zeilen lesen können, wenn wir die Allgegenwart dieses Stoffes in Farben / Lacken / Tabletten / Lebensmitteln / Kaugummi / Sonnencreme / Papier und vielem mehr bedenken. Das Blend-a-Med Blendi Gel mit Erdbeergeschmack, Odol- Med 3 „Erste Zähne“, Odol-Med 3 Milchzahn „Milde Minze“, Putzi Kinderzahngel und Today Dent Kids Milchzähne fallen durch. Die Ben & Anna Zahnpasta Strawberry Fluoride For Kids , die mit 3,50 Euro pro 50 Milliliter ein teures Produkt und in der Kategorie „zertifizierte Naturkosmetik“ einsortiert ist, erhält „ungenügend“, weil Blei gefunden wurde. Mit „ gut “ sind die Eurodont Kinder Zahncreme mit Bubblegum Geschmack von Aldi, die One Drop Only Kinder-Zahnpasta mit Himbeer-Geschmack und die Sensident Kids Zahncreme, Himbeer-Geschmack von Müller bewertet. Produkte von Elmex, Karex, NUK und Signal liegen im Mittelfeld. Ab sechs Jahren können sich Kinder laut Autoren mit einer Universalzahncreme ohne Zinkzusatz oder mit einer milder schmeckenden Junior Zahncreme die Zähne putzen. Aktuell hat Ökotest im Labor untersucht, ob der Fluoridgehalt der Produkte tatsächlich im deklarierten Bereich liegt – was bei allen der Fall ist. Mein Fazit : Titandioxid in (Kinder-)Zahnpasten ist unnötig und kann ohne Probleme weggelassen werden. Er ist deklarationspflichtig und wird auf der Packung angegeben. Schauen Sie auf die Packung und suchen Sie die Bezeichnung CI 77891, wenn Sie den Inhaltsstoff vermeiden wollen. Die Beschränkungen für Titandioxid im Lebensmittelbereich (hier geht es um ganz andere Mengen des Stoffes) sind eine Vorsichtsmaßnahme der EU und nicht als "Beweis" für eine Gefährlichkeit des Farbstoffes in kleinsten Mengen zu interpretieren. Die Zeitschrift Öko-Test hat leider keine Untersuchungen zur Gesamtmenge und Partikelgröße des Titandioxids in Zahnpasten vorgenommen (Stichwort mikro oder nano?). Achten Sie bitte weiterhin auf die Zahngesundheit Ihrer Kinder und verwenden Sie eine fluoridhaltige Zahncreme.
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